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Sanitätshaus Orthopädie Hübschenberger

Watzmannfrau

Da mir wiedersprüchliche Angaben zu den Kletterrouten im untersten Watzmannkar vorliegen findet sich hier ein kleiner Überblick. Eine Veröffentlichung in Form von Topos, Zugangsbeschreibung, etc. findet nicht statt. Mit der Veröffentlichung hier möchte ich aber dem historischen Klettergeschehen auf den Grund gehen und bitte um Ergänzungen oder Korrekturen.

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Watzmannfrau / unteres Plattenband (~1700m)
Nordwestwand "Haussegen" 8- 4 Sl.
Watzmann
(Erst-?)Begehung:
Sl. 1 eingebohrt vor ~10 Jahren von Achim Perl (Bundespolizei)
Sl. 2 - 4 Lotta Kempf, Flo Hübschenberger 9.9.2023
lt. Bundespolizei (Quelle: M. Fuchslechner) technisch erstbegangen in den späten 90gern von Franz Weber, Magnus Lindner und Hans Wallner (allsamt Bundespolizei) die die Route aber clean hinterlassen haben. Diese stimmten wohl einer umfangreichen Sanierung (plasiermäßiges Einbohren) zu.
Oberhalb der 2ten Seillänge fanden sich keinerlei Begehungsspuren, vielmehr einige unumgehbare Flakes welche mich an dieser Darstellung zweifeln lassen. Ein Kontakt zu den Beteiligten liegt mir dzt. leider nicht vor.

Wir haben 1x SU-Schlinge, 1x Köpflschlinge, 1x Fixkeil u. 1x Schlaghaken hinterlassen.
Keine Woche nach unserer Begehung wurde von Dritten (Bundespolizei, u.a. M. Fuchslechner) ohne Rücksprache über die von uns gekletterte Linie weitergebohrt. Die Einbohrer wussten dass die Route bereits geklettert wurde. Die Entfernung sämtlicher nachträglich angebrachter Bohrhaken behalte ich mir vor.

  • gelb - "?" (Erst-?)Begehung: Stephan Bauhofer, Florian Kastner "Metzger"
  • rot - "Haustürlriss" bis 6- 3 Sl. Erstbegehung: ? ~ vermutl. bereits in den 1930er Jahren
    saniert/eingebohrt von der Bundeswehr (Quelle: Achim Perl)
  • gelb - "Haussegen" siehe oben

Eisberg

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Eisberg (1800m)
Nordostwand "Haarige Angelegenheit" 6- E4+ 11 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Lotta Kempf, Flo Hübschenberger im Juli 2023

Sehr homogene Schwierigkeiten auf 11 Seillängen mit logischer Linienführung durch die bislang jungfräuliche Wand oberhalb vom Wachterl. Scharfer wasserzerfressener Fels ohne Schrofenpassagen finden sich in dieser Schwiergikeit selten an der Reiteralm. Mit Bohrhaken wäre das wohl DIE Route an der Reiteralm. Bohrhaken findet sich dort aber keiner, überhaupt wurden nur zum Abseilen Schlaghaken u. Schlingen hinterlassen.

Kleiner Weitschartenkopf

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Erstbegehung unter Vorbehalt. Irgendwo dort ist der Lobenhoffer 1946 auch schon rumgekraxelt. Am ersten Standplatz war auch ein alter Haken, weiteres Material fanden wir nicht vor und die Beschreibung passt auch nicht zur Route. Die von uns gekletterte Linie werden die kaum ohne weitere Haken und vor allem ohne Friends geklettert sein. Es könnte aber am ersten Stand die Lobenhoffer links abzweigen. Beschreibung im Zeller-Führer (1969) nicht ident mit der im Kühnhauser (1997)!

Kleiner Weitschartenkopf (1930m)
Nordwestwand "Handlanger" 6+ E4- 8 Sl.
Reiteralm
(Erst-?)Begeher: Flo Hübschenberger, Philipp Bankosegger am 24.7.2022

(Erst-?)Begehung erfolgte ausschließlich mit Normalhaken und mobilen Sicherungsmitteln von unten, ohne vorheriges Erkunden.

Abstieg vom Gipfel nach Süden zum gut sichtbaren Jagdsitz. Direkt daneben beginnt eine ausgeschnittene Latschengasse die ansteigend bis zur tiefsten Einsattelung zwischen Gr. u. Kl. Weitschartenkopf führt. Ab hier den roten Markierungen folgend, absteigend durch die felsige Rinne und wildes Karstgelände zum markierten Wanderweg auf den Großen Weitschartenkopf. Komplizierte Wegfindung, zeitraubend und Latschen unvermeidbar. Über die Neue Traunsteiner Hütte (1560m) und Schrecksattel (1620m) geht es dann aber flott zurück zum Ausgangsort.

Kleines Grundübelhorn

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Die Rinne zur Halsgrube ist verdeckt. In blau das Zustiegs-Steigl zu den Kletterrouten.

Kl. Grundübelhorn (2084m)
Südostflanke / "Knittelrinne"
ab Halsgrube 1000 Hm
Steilabfahrt >50°
Reiteralm
Erstbefahrer: Flo Hübschenberger am Ostersonntag, den 17.4.2022 mit Ski
Erste durchgehende, seilfreie Befahrung nach mehreren Versuchen.

Lahnerhorn

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Lahnerhorn Nordgipfel (1940m)
Nordrinne / "Mahderschneidgraben"
800(!)Hm-Rinne (Gipfel->Rinnenfuß)
Steilabfahrt >50° mit einer Abseilpassage
Leoganger Steinberge
Erstbegeher/-befahrer: Flo Hübschenberger am 13.3.2022 mit Ski
Ein Rinnen-Superlativ! Damit ist eigentlich alles gesagt.
Die technisch anspruchsvolle Verjüngung der Hauptrinne (~3/4 Wandhöhe, hier leitet die Hauptrinne nach rechts) orog. rechts durch die benachbarte (Gipfel-)Rinne umfahren. Von deren Ende 2x in die Hauptrinne unterhalb der Verjüngung abgeseilt.

Übersicht Watzmannkinder

Obwohl DER Berg in Berchtesgaden, Infos abseits von Ostwand und Überschreitung sind am Watzmann rar. Daher hier einige zusammengetragene Infos zu den Kindern von König Watzmann.

Erstes Watzmannkind (2247m)

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In blau der Rinnkendlsteig.

"falsches Watzmolaabe" / Ostflanke
1000 Hm (Gipfel->Ausquerung über Rinnkendlsteig) Steilabfahrt >45° mit einem kurzen Abseiler in der Gipfelflanke
Abfahrt bis Bartholomä über den s.g. "Bräumais" bei entspr. Schneelage ohne weitere Schwierigkeiten möglich.
(Erst-?)Befahrung: Flo Hübschenberger am 27.3.2022 mit Ski

Drittes Watzmannkind (2213m)
"Gerade Südkante" (A. Hinterstoißer, T. Kurz 1934)
erste Winterbegehung: Fritz Riegl, Jürgen Wellenkamp 1952 (Quelle: Steude Sebastian)
(Wdh. Flo Hübschenberger, Martin Schidlowski, Bene Hiebl 28.12.2013)
erste Rotpunktbegehung: Flo Hübschenberger 8.11.2015 (mit Andi Kriwan)
(erste?) Begehung der Direktvariante zur Geraden Südkante: Flo Hübschenberger, Thomas Schäffner 23.9.2011
Topo auf Anfrage

Watzmannjungfrau Viertes Watzmannkind (2270m)
"Direkte Südwand" (Sommer, Riegl, Grob 1949) mit "Direktausstieg" (Wellenkamp, Heinrich 1950)
erste Rotpunktbegehung: Flo Hübschenberger 25.9.2021 (mit Fabi Ehrler)
Topo auf Anfrage

Eisberg

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Eisberg (1800m)
Westwand "Zeitumstellung" 7 E4- 8 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Sepp Thomae am 30.10.2021

Sehr lohnende, nahezu cleane Route in durchwegs gutem Fels. Die Route kann gut mit Cams und Keilen abgesichert werden. Hammer und Haken sollten aber zumindest im Rucksack nicht fehlen.
Zustieg vom Wachterl über den "Eingeschossenen Steig" bis in das darüber liegende Kar, den "Baumgarten". Der markierte Wanderweg führt am Wandfuß vorbei. Einstieg an rotem Markierungspunkt mit Pfeil. Der Rotpunkt war also schon vor unserer Erstbegehung da! ;-)
Vom Ausstieg dem westl. Gipfelkamm aufsteigend folgen bis über die Süd-/Südwestflanke zur Jagdhütte abgestiegen werden kann. Latschenkieferölung inklusive! Von hier auf markiertem Weg zurück zum Wandfuß.

Hohes Gerstfeld

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Hohes Gerstfeld (2037m)
Südwand
Variante "Rampenführe" zur "Geraden Südwand" (Cukrowsky, Ritzmann 1959) 6 E4- 13 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Sebastian Steude, Flo Hübschenberger am 24.10.2021

Rauheck

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Rauheck (1892m)
Ost-/Südostwand "bremsige Gams" 8+ E3+ 11 Sl.
Untersberg
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Josef Pfnür am 4.9.2021 nach Vorarbeiten 2019-2021

Sl. 1-6 "Gabelwand" (Hennig, Palaoro, Spitzelburger 1941) 6- (!)
Der Verlauf der "Gabelwand" war uns vorerst auch unklar. Wandbild mit Routenskizze im AV-Führer falsch und genauso falsch von Panico im Berchtesgaden-Ost übernommen. Haben die beste logische Linie gesucht und dabei die "Gabelwand" mit Direktvarianten wiederholt. Wir fanden vier alte Schlaghaken wodurch die urspr. als "Gabelwand" gekletterte Linie nachvollziehbar wurde (siehe Topo). Beeindruckend wilde Kletterei, soviel sei gesagt.
Eine neue Linie unmittelbar neben der "Gabelwand" wollten wir nicht eröffnen, da dies immer eine bestehende eigenständige Route abwertet. Haben erst später, nach reiflicher Abwägung die Standplätze und einen Zwischenhaken eingebohrt. Klar, der Charakter ist jetzt mit Bohrhaken ein anderer. Die Kühnheit dieser Route, erstbegangen in den Kriegsjahren mit Wandbiwak aber bleibt. Mit unserer Erstbegehung im oberen Rauheck-Wandteil ergibt sich so jetzt eine homogene Route die hoffentlich auch der "Gabelwand" gerecht wird.
Unsere Erstbegehung im oberen Wandteil verläuft bis zum "Gabelriss" also auf der (begradigten) "Gabelwand".
Sl. 7-11 "bremsige Gams"
Bohrhakenroute mit nur sporadischer Bohrhakenabsicherung. Von unten, ohne vorheriges Erkunden erstbegangen. Meine erste mit der Bohrmaschine erschlossene Mehrseillängenroute. Nein, kein Stilwechsel, erschien uns für diese Wand und meinen Erfahrungen aus der benachbarten "Corpus Delicti" aber notwendig. Lohnende Route mit viel Luft unterm Arsch und knackigen Runouts im besten Untersberg-Kalk.

Beste Zeit:
Juli bis September, später im Jahr kommt der Schatten sehr früh in die Wand

Material:
1 Satz Cams von 0,3 bis 3
kleines Keilset
50m Einfachseil + Doppelseilstrang/Hilfsleine zum haulen, Haulbag empfehlenswert

Abstieg:
Abseilen über "Vergessene Welt" oder "Gabelriss" (keine Bohrhaken, aber hergerichtet), alternativ der Abstieg über den Grubenpfad. Rückzug über die Route grundsätzlich möglich aber aufgrund der Quergänge in den Dächern kompliziert.

Großes Grundübelhorn

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Gr. Grundübelhorn (2096m)
Südwestwand "Körperklaus" 7- E4+ 7 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Philipp Bankosegger, Flo Hübschenberger am 10.7.2021

Bohrhakenfreie Abenteuerroute. Die Route wurde mit mobilen Sicherungsmitteln von unten, ohne vorheriges Erkunden erstbegangen. Ein Normalhaken wurde am Standplatz nach der Schlüssellänge hinterlassen. In der obligaten Schlüsselpassage wurde zur Entschärfung ein Klemmkeil belassen und ein Klemmblock gefädelt. Abgesehen davon ist die Route clean.
Nur ein aufwendiger Zustieg führt ins Herz der Ramsauer Dolomiten. Wer diesen hinter sich gebracht hat wird jedoch mit bester Felsqualität, dem gewissen Abenteuer und Einsamkeit belohnt. Die Route trocknet schnell auf.
Der knackige und obligate Offwidth-Riss-Kamin sollte mit Bedacht angegangen werden. Vergleichbar ist diese Passage in etwa mit Hermann Buhl's Woll-Woll an der Mauk-Westwand aber mit nur spärlichen Absicherungsmöglichkeiten. Eine gewisse Liebe zur klassischen Rampf-Kletterei muss man dementsprechend mitbringen.

Schneibstein

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Schneibstein (2276m)
"Kellergraben"/ Nordost-Rinne
Einfahrt vom Gipfel in die Nordwand zur Kellergraben-Einsattelung. Durch den Kellergraben in den Gamskeller und zur Unterjochalm
700(!) Hm (Gipfel->Rinnenfuß) Steilabfahrt >50° mit div. Sicherungs-/Abseilmanövern
Hagengebirge, Bluntautal
Erstbefahrer: Flo Hübschenberger am 28.2.2021 mit Ski

Was eine Linie, ein Traum und in den vergangenen acht Jahren auch immer wieder mein Traum. Ich war oft dort, probierte urspr. diese Rinne als Mixed-Route zu erschließen, vergebens. Insgesamt sechs Anläufe die endeten, bevor es richtig los geht. Bis unter die zweite Stufe, mehr war nie drin. In 2019 reifte dann der wage Gedanke wenn wir schon nicht hoch kommen, vielleicht runterfahren?! Aber es sollten nochmal einige Versuche bzw. Verhältnis-Checks vorüber ziehen. Vergangene Woche, am Freitag den 19.2. sah ich mehrere Einfahrtsvarianten vom Gipfel aus an. Eine Abfahrt sollte es aber erneut nicht werden. Das Bauchgfühl stimmte nicht. Zuviel Ausrüstung war auch dabei, aber was mitnehmen oder besser was nicht mitnehmen? Heute mit radikal reduziertem Equipment und einem guten Schädel gelang mir die Befahrung dieser eleganten Linie. Über vier Stufen abgeseilt und mehrfach am Seil abgefahren (1x Köpflschlinge, 4x SU-Schlingen, 4x Normalhaken). Dennoch >80% seilfreies Skifahren! Perfekte, ausgeklügelte Steilwand-Seiltechnik nötig. Nicht weniger als meine bisher anspruchsvollste Skibefahrung!
Versuche als Mixedroute von unten am 30.3.2013 mit David Denifl, am 13.4.2019 mit Fabi Ehrler und mehrfach solo.
Eine Begehung des Kellergrabens, selbst im Sommer würde ich behaupten das bis dato noch nie realisiert wurde. Mit Umgehungen der Stufen vorstellbar aber auch keinerlei Spuren/Hinterlassenschaften vorgefunden. Eine Erstbefahrung die namentlich bereits in jeder Landes-/AV-Karte erwähnt ist wird man auch nicht oft finden. ;-)
Sollte zum Kellergraben jemand Infos haben wäre ich sehr dankbar dafür.

Nachtrag:
Die (vermutlich) erste vollständige Begehung im Aufstieg lies nicht lange auf sich warten.
Christian Dick und Gef. am 4.3.2021 mit Umgehung der zweiten Stufe; bis M8 ohne weiteres Fixmaterial

Ristfeuchthorn

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Ristfeuchthorn (1569m)
direkte Nordwand
300 Hm Steilschrofen-Mixxn
Chiemgauer Alpen
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, David Bruder am 10.2.2021
Abgesehen von einer Latschen-Seilschlinge nach der Steilstufe kein weiteres fixes Material.

Zustieg:
Vom Mauthäusl Richtung Weißbachschlucht (flussabwärts) und über die Fußgängerbrücke auf die andere Bachseite. Auf einem verfallenen Pfad zum Forstweg oberhalb. Der Forststrasse, weiter oben nur noch ein Holzziehweg ansteigend folgen bis diese von einem markanten Graben (Bachlauf) unterbrochen wird. Etwa 50m nach dem Graben zweigt links ein blau markiertes Steiglein ab, welches direkt am Wandfuß vorbei führt.
Abstieg:
Den markierten Normalweg nach Schneizlreuth folgen oder über das blau markierte Steigerl zurück zum Mauthäusl.

Alphorn

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Alphorn (1711m)
Nordwestwand "Blindgänger" 7- E4- 8 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Bene Hiebl am 19.9.2020 nach Vorarbeiten am 5.9.2020
Bohrhakenfreie Abenteuerroute. Erstbegehung erfolgte ausschließlich mit Normalhaken und mobilen Sicherungsmitteln von unten, ohne vorheriges Erkunden von oben. Alle bei der Erstbegehung verwendeten Haken, Sanduhrschlingen und zwei Fixkeile wurden belassen.

Abstieg durch 5x Abseilen (52m! -> 60m Halbseile) über die Route bis direkt auf den Laufsattelsteig. Es empfiehlt sich die Zustiegsschuhe für den oberen Waldgürtel mitzunehmen und dort zu deponieren. Alternativ kann auch über die im Panico näher beschriebene Abstiegsrinne abgestiegen/abgeseilt werden.

Hohes Gerstfeld

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Hohes Gerstfeld (2037m)
Südwand "Gerstfeldtrichter" 8 E3+ 17 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Sepp Thomae 2013-2020
erste durchgehende Begehung Sepp Thomae, Flo Hübschenberger (rp) am 10.7.2020 in 10h Kletterzeit
frei 8, anhaltend 6-7, obligat 7

Charakter:
Durchwegs lohnende, kräftige Route entlang von Rissen und Verschneidungen. Hier zahlt sich die Investition in das eigene Cam- und Keilsortiment aus!

Absicherung:
Die Route wurde von unten und sämtliche Seillängen ohne die Verwendung von Bohrhaken erstbegangen. Alle Bohrhaken wurden nachträglich gesetzt. Unzuverlässige Sicherungsmöglichkeiten wurden dabei entschärft und die Standplätze mit mindestens einem Ring-Bohrhaken ausgestattet. Bei insgesamt elf gebohrten Zwischenhaken auf 17 Seillängen muss über weite Strecken selbst abgesichert werden. Die Route kann sehr gut mit Friends und Keilen abgesichert werden. Alle zurück gelassenen Sicherungsmöglichkeiten (Fixkeile, Schlaghaken, SU-Schlingen) wurden nach bestem Wissen gesetzt und nur zuverlässige, gute Haken/Keile belassen. Keile mit Schraubglied sind Fixkeile! Bitte belassen, da diese im Vorstieg teilweise sehr schwierig anzubringen sind.
Wie gut die Route abgesichert ist, liegt im Endeffekt also bei jedem selbst - wer nichts legt fällt weit! Diesen Grundsatz sollte man daher auch in vermeintlich leichtem Gelände stets überdenken und ausreichend Zwischensicherungen legen.

Beste Zeit:
Mai bis September
Tendenziell warme Tage, da der erste Wandteil lange im Schatten vom Gerstfeldpfeiler bleibt und an schönen Tagen im Trichter ab den Mittagsstunden oft starke Aufwinde entstehen.
Nachtrag: Am 15.7.2023 wurden diese starken Aufwinde einem einheimischen Gleitschirmpiloten zum Verhängnis, welcher in Folge im Bereich der Rampenführe abstürzte und dort verletzt von der Bergwacht Ramsau gerettet werden konnte.

Material:
1 Satz Cams von 0,3 bis 4(!), 0,3 bis 2 doppelt
kleines Keilset
50m Einfachseil + Doppelseilstrang/Hilfsleine zum haulen, Haulbag empfehlenswert

Abstieg:
Abseilen über die Route möglich, aufgrund der Länge der Route und folglich der Abseilerei wird aber der Abstieg empfohlen. Ein Rückzug über die Route ist aber jederzeit möglich. Zum Abseilen nützt man 2x Standplätze (an Normalhaken aber gut hergerichtet) der benachbarten Südkamine (im Wandbild markiert).
Man kann von der Hochfläche/Gipfel über den Prünzlkopf, dem Böslsteig folgend absteigen. Auch hier besteht die Abkürzungsmöglichkeit über das Beibelkar (das erste Kar links runter) zum unteren Teil des Böslsteigs (-30min). Die Abkürzungsmöglichkeit vom Prünzlkopf über das Feuerkar ist anspruchsvoller (abklettern 1-2) und daher weniger sinnvoll.
Empfohlen wird aber der Schnellabstieg über den "Gletschertisch" wobei man Beibelkar und Feuerkar immer leicht absteigend quert (-1h). Auf zumeist grasigen Bändern quert man die beiden Kare, am Ramsauer Kircherl vorbei bis man im Bereich des Sulzkopf auf den unteren Böslsteig trifft. Wegen der teils steilen Grashänge im Schnellabstieg, sollte bei Nässe der Abstieg über die Hochfläche erfolgen. Diese Abstiegsmöglichkeit ist abgesehen davon aber unproblematisch, gut zu finden und verläuft meist auf gut ausgetrampelten Gemsensteigerln.

Nördlicher Alpeltalkopf

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Nördl. Alpeltalkopf (1924m)
Nordwand "Hochzeitspfeiler" 7 E4 7 Sl.
Göll
Erstbegeher: Bene Hiebl, Flo Hübschenberger am 29.6.2019 in 5h Kletterzeit
Erstbegehung erfolgte ausschließlich mit Normalhaken und mobilen Sicherungsmitteln von unten, ohne vorheriges Erkunden von oben. Alle bei der Erstbegehung verwendeten Normalhaken (6x) sowie Sanduhrschlingen wurden belassen.
Abstieg durch Abseilen über die Route und die benachbarte "Sklaven der Elemente".

Großer Bruder

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Großer Bruder (1864m)
"Bruderrinne" vom Gipfel durchgehende Steilabfahrt >50° durch die Nordrinne zwischen Großen und Mittlerem Bruder
Reiteralm / Reiteralpe
Erstbefahrer: Flo Hübschenberger am Abend und in der Nacht des 14.2.2019 mit Ski

Bei Skiabfahrten ist es ja immer so eine Sache mit einer Erst(?)befahrung. Woher weiß man dass da nicht zuvor schon mal jemand mit Ski unterwegs war? Spuren im Schnee sind nicht für die Ewigkeit, sondern für den Moment.
Bei der "Bruderrinne" dennoch Erstbefahrung! Ich fand diese Rinne zufällig vor Jahren im Rahmen einer ausgedehnten Skitour Oberjettenberg-Gr. Weitschartenkopf-Gr. Bruder-Reith. Die Befahrung probierte ich bereits damals, kehrte aber oberhalb des ersten Sprungs um. Weitere Versuche folgten, allsamt ohne Erfolg.
Die Einträge im Gipfelbuch des Großen Bruders sind in den Wintermonaten überschaubar. Skispuren sieht man selten und so war meist auch der Anstieg von Reith aus zu Spuren. Die Abfahrt ist sehr versteckt, von oben nicht einsehbar und auch vom Tal oder von umliegenden Gipfeln nicht einsehbar. Umgehört hätt ich mich, der Große Bruder mit Ski aber allgemein eher unbekannt. Von einer Rinne wusste niemand etwas. Das alles bringt mich dazu es als Erstbefahrung zu titeln.
Natürlich bin ich interessiert, sollte jemand mehr wissen, bzw. tatsächlich dies schon gefahren sein. Dann bitte melden.

Dopplerwand

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Geiereck (1805m)
Dopplerwand (Nordostwand) "Zeppi on ice" 100m Wi 3-4
Untersberg
Der mittlere Eisfall, welcher im Eis eine direkte Möglichkeit zur Zeppi-Rampe bietet. Umkehrpunkt am gebohrten 5-ten (Sommer-)Standplatz der Zeppi-Rampe.
Erstbegeher: Josef Pfnür, Flo Hübschenberger am 7.1.2018

Gamsalmkopf

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Gamsalmkopf (1888m)
Ostwand "Corpus Delicti" 9 E5- 12 Sl.
7 A1 obligat, bislang ohne Rotpunktbegehung, Projektstatus
Untersberg
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Bene Hiebl am 19.10.2017 nach 3-tägigen Vorarbeiten im Herbst 2017
Bohrhakenfreie Abenteuerroute. Erstbegangen stets von unten ohne vorheriges Erkunden von oben.

Luegerhorn

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Luegerhorn (1220m)
Nordwestwand "Erster Streich" 9- E4+ 6 Sl.
7- A1 obligat, bislang ohne Rotpunktbegehung
westl. Lattengebirge
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Bene Hiebl am 18.5.2017 nach Vorarbeiten am 14.5.2017
Erstbegehung erfolgte ausschließlich mit Normalhaken und mobilen Sicherungsmitteln stets von unten, ohne vorheriges Erkunden. Alle bei der Erstbegehung verwendeten Normalhaken wurden belassen.
Abstieg durch Abseilen über die Route. Steigeisen für Zu- u. Abstieg empfehlenswert.

Hinweis und Appell:
Der Bereich um das Luegerhorn ist die Kinderstube von Steinadlern. Bitte respektiert in der Brutzeit etwaige befristete Sperrungen = Flugverbotszonen für Gleitschirmflieger.

Fernsebnerplatte

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Eisbergscharte (1600m)
Fernsebnerplatte - Südwand "Aprilscherz" 6+ E4- 4 Sl.
Reiteralm
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Bene Hiebl am 1.4.2017
Erstbegehung erfolgte ausschließlich mit mobilen Sicherungsmitteln von unten, ohne vorheriges Erkunden. Zwei Sanduhrschlingen und ein verwendeter Normalhaken wurden belassen.
Idealer "Zustieg" zu den Routen am Schafleckpfeiler.

Schafleckpfeiler

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Routeninfos als pdf

Schafleckpfeiler / Schafleck/Seespitz (1672m)
Südwestwand
Reiteralm

Großglockner

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Großglockner (3798m)
Nordwand "Säkularis" M6 A3 oder M8
Hohe Tauern
Erstbegeher: Timo Moser, Flo Hübschenberger am 12.10.2014
Topo & Bericht auf der Seite von Timo's Bergschule freiluftleben.

Nachtrag:
Erste Wiederholung und erste freie Begehung bis M8 durch Martin Feistl (mit Amelie Kühne und Silvan Metz) am 26.-27.3.2022 mit Biwak unter der Grögerschneide.

Geierköpfe

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Mittlere Geierköpfe (2100m)
Nordwand "Sterne und Stürme" M6 WI 5- 500m
Ammergauer Alpen
Erstbegeher: Tobias Bailer, Jürgen Oblinger, Flo Hübschenberger am 15.2.2014

Topo & Bericht im Rocksports-Forum

Scheffau

Scheffau
"Quattro Pilastro" WI 6 80m
Tennengebirge
Erstbegeher: Timo Moser, Flo Hübschenberger am 24.2.2013

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Ofental

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Hochkalter / Ofental - P 1904m "Kleinkalterschneid"
Südwestwand
"Hochkaltergedärm" 5 E4- 5 Sl.
Erstbegeher: Flo Hübschenberger solo am 19.8.2006
"G'dichtl" 8- E4 6 Sl.
Erstbegeher: Flo Hübschenberger, Bene Hiebl am 27.7.2012 nach Vorarbeiten am 24.6.2012

Hinweis und Appell:
Das Ofental ist in der Nationalpark-Kletterkonzeption, welche im Oktober 2016 ins Leben gerufen wurde als s.g. Ruhezone verzeichnet. So erschloss ich jedoch bereits 2006 mit der Route "Hochkaltergedärm" Neuland im Ofental. Ich unterstütze den ernsthaften und nicht die willkürliche Umsetzung von Schutzkonzepten. Warum es diese Konzeption braucht erschließt sich mir dabei nicht. Das Ofental wird nicht Auslöser sein, so wird dort kaum einer jemals einen Kletterer gesehen haben. Solange die Erschließung von Kletterrouten mit Bohrhaken im Nationalpark erlaubt bleibt, gibt es kein vernünftiges Argument Alpinklettern nach dem Vorbild von Paul Preuss zu untersagen. Rücksicht ist das Stichwort, aber nicht auf irgendwelche Nationalparkrichtlinien sondern auf unsere Natur und deren Bewohner!
"Leave nothing behind but your footsteps!"
Was heisst dass für das Ofental konkret? Bohrhaken waren und bleiben unerwünscht. Freiwilliger Kletterverzicht im Frühjahr wg. Altschnee und Brutzeiten u.a. von Steinadler. Eine Veröffentlichung gibt es nur in diesem eingeschränkten Rahmen mit einem Übersichtsbild ohne Topo oder Beschreibung.

Achtung: Kein Handy-Empfang im Bereich der Wand, Rückmeldung vereinbaren!